21. und letzter Tag #pedalthepandemic
Morgens erstmal zu einer Silberhochzeit (d.h. Zum Dankgottesdienst, da wg. Corona die Feier abgesagt ist). Dies wegen des Wetters und des Geschenkes, das in der Radtasche gelitten hätte, mit dem Auto. Eine gute Entscheidung, es plästerte, als die Kirche beendet war.
Zum Abschluss des wirklich schönen Dankgottesdienstes gab es eine Papiertüte für jeden Gast: „SiHo to go“, „Silberhochzeit zum Mitnehmen“. So eine schöne Idee! Zuhause packte ich ein kleines Eventpaket aus: Kerze, Serviette, ein süßes „Küsschen“, eine Muschel der eigentlichen Tischdeko und ein paar gute Worte vom Jubelpaar. So schön! Corona macht kreativ…
Zuhause sah ich dem Himmel zu, es lohnte sich. Wolken, blau, alles dabei.
Heute war es für mich erst kein Spaß, aufs Rad zu steigen. Da war es nur meine innere Stimme, die sagte „Jetztbistdu20TageamStückgeradeltIna,heutemachstdudirdasnichtwegensoeinesbisschensRegenkaputt“
Diesen inneren Druck fand ich unangenehm, habe ihm aber nachgegeben. Gut so!
Denn ich fuhr viel länger als geplant und kam erst so spät wieder, dass es nur noch für eine schnelle Dusche reichte. Aber es war so schön! Danach ging es zu einem Geburtstag im kleinen Kreis und mit Dauerlüftung (ganz schön frisch dadurch 😉 ). Trotzdem bis Nachts durchgehalten und gut unterhalten…
Jetzt aber zum Radfahren… 😉
Als Ziel hatte ichmir grob den verwunschenen kleinen Friedhof von Haus Bögge ausgeguckt. Ich mag ihn so sehr, mitten im Wäldchen versteckt, hinter den wunderbaren Eichenallee, zwischen Rottum und Pelkum.
Zuerst ging es auf den Eilater Weg, Klöcknerbahntrasse nach Derne. Hier schaute ich mir den kleinen Friedhof an, der in die Eiche eingewachsene Grabstein in einem Tourbericht hier, hatte mich sehr interessiert. Ein schöner Ort.
Weiter ging es bei Gut Böing links ab in die Feldstraße. Über die Autobahn, am immer noch geschlossenen Bootsverleih ;.-) vorbei und rechts, parallel zur Bahnstrecke bis nach Nordbögge. Dort links ab, über die Bahnstrecke. Am Lindenplatz (hier finden sich übrigens Grabplatten des kleinen Friedhofs, der gleich mein Ziel wird) mit seinen blühenden Rosen und dem Kriegerdenkmal auf dem Schmerhöfeler Weg nach Haus Bögge.
Leider sieht man nicht allzuviel von dem ehemaligen, restaurierten Rittergut (hier taucht in der Historie der vielen Besitzwechsel auch der Name Bodelschwingh auf. Von der Recke, von der Heyde, von Plettenberg… alles Namen, die ich in den letzten Wochen immer wieder las.) Das ehemalige Tor von Haus Bögge steht in Heeren, am Heerener Schloss. Ein beliebtes Fotomotiv bei Hochzeiten.
Am wogenden Kornfeld vorbei (Hatschiii!) überlegte ich einen Moment, ob ich besser über Schmerhöfel fahre oder mich in die mögliche Eichenprozessionsspinnerhochburg wage…
…ich wagte, die Eichenallee ist einfach zu schön.
…und in der Ferne sieht man bereits den umgedrehten Golfschläger des Bergwerks Ost….
Westlich von Gut Nordhof liegt versteckt im Wäldchen der kleine Friedhof von Haus Bögge. Vor nicht allzulanger Zeit wurde er von Granitstelen umfriedet. Man sieht einige alte Grabsteine, Kreuze und Grabplatten, u.a. eine aus weißem Marmor mit einem viergeteilten Einhornwappen. Zauberhaft ist es dort, eine Bank lädt zum Innehalten an diesem sehr privaten, öffentlich zugänglichen Ort. Den wollte ich gern mit Euch und Ihnen teilen.
Am Gut vorbei rechts ab, im Levold-von-Nordhof-Weg links zum Selbachpark Pelkum mit seinem bunt blühenden Elefanten. Am dortigen, sehr schönen, schattigen Minigolfplatz wollte ich Rast machen, Bierchen oder Waffel oder Beides, leider war geschlossen. Ich sagte dann jungen Gänseküken Hallo, bewunderte die lange Corona-Steinschlange mit ihren phantasievollen Kunstwerken und wich Anglern und schick gemachten Spaziergängern aus.
Vom Selbachpark ging es zum Schacht Lerche. Als ich hier gelesen hatte, dass der Fördertum bald abgerissen werden soll, wollte ich wenigstens verabschieden. Schade ist das. Immer mehr Bergbaugeschichte verschwindet, dabei hat das unsere Region so sehr geprägt….
Durch den relativ neuen kleinen Weg , vorbei an einem süßen Eselchen ging es nach Kerstheide und ich probierte den „neuen Weg“ , nichtwissend, ob eine Querung des Haus Reck Geländes erlaubt ist. Ich traute mich einfach und schob mein Rad über den Hof. Der schöne Turm von Haus Reck leuchtete in der Sonne. Auch dort gibt es übrigens einen Einmannbunker, ähnlich den hier bereits gezeigten. Über die schöne Zugbrücke mit ihrem alten Torbogen sieht man die restaurierten Wappenplatten, auch hier die immer gleichen Namen.
Wenn man nun südlich fährt, kommt man direkt auf einen Schlagbaum zu, ich finde die Strecke über diesen huppeligen Wanderweg schöner, als durch den Huckenhollweg. Schwupps ist man schon an der B 61, welche ich über Am Kobbeloh und den kleinen „Marktplatz Ostenfeldmark“ (…gab es dies Jahr eigentlich dort einen Maibaum?) ein Stück umfuhr.
Dann ging es nur noch in die Innenstadt Kamens und mein gestern ausgefallenes „Feierabend-Eis“ wurde nachgeholt. Heute sogar mit Amarenakirsche 😉 Uih, der Blick auf die Uhr sagte, beeilen…
Das war dann heute der letzte Tag der Pedal the Pandemic Aktion. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
🙂
Danke dafür und viele Grüße an alle, mit denen ich in den letzten Wochen 350km gemeinsam unterwegs war. Bleibt gesund!
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